10. März 2023, 08:45 Uhr

Handball

Über dem Relegationsplatz bleiben

Kirsten Schindler stimmt HSG Gedern/Nidda auf Saisonendspurt ein.
10. März 2023, 08:45 Uhr
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Kapitänin Kirsten Schindler (rechts) bleibt der HSG Gedern/Nidda auch in der kommenden Saison erhalten. FOTO: RLE/ARCHIV

Tabellarisch befinden sich die Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda als Sechster im Mittelfeld. Beim Rennen um die Torschützenkönigin der 3. Liga Süd-West jedoch sind die Wetterauerinnen in der Pole-Position. Konkret: Kapitänin Kirsten Schindler. Die 25-Jährige ist mit 122 Treffern (davon 50 Siebenmeter) die beste Torjägerin der Staffel. Schindler weiß das freilich, »aber nicht, weil ich selbst draufschaue, sondern weil ich es schon vom einen oder anderen zu hören bekommen habe«.

Sonderlich wichtig ist das der Linkshänderin aber nicht. »Ich weiß das schon realistisch einzuordnen, dass diese Position daraus resultiert, dass ich viele Siebenmeter werfe«, sagt die Rückraum- und Außenspielerin, die am Samstag (18 Uhr, Gymnasiumhalle Nidda) mit ihrer Mannschaft das Top-Team HSG Freiburg empfängt.

Der Punkt beim 21:21-Unentschieden bei der HSG Rodgau Nieder-Roden hat gutgetan. Daraus macht Schindler keinen Hehl. »Die Stimmung war jetzt schon deutlich gelöster«, erzählt sie. Kein Wunder nach zuvor drei Niederlagen hintereinander.

Und vor allem: Kein Wunder, nachdem die Ballwerferinnen aus Gedern und Nidda mit diesem Punkt und dank der Resultate der direkten Konkurrenz einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht haben. »Dass wir über dem Relegationsplatz bleiben, ist die oberste Priorität«, betont Schindler. Vier Punkte Vorsprung bei noch drei Spielen stellen dafür eine gute Ausgangslage dar.

Dass der Blick nach 13 Punkten in der Hinrunde überhaupt noch mal nach unten gehen muss, hängt damit zusammen, dass die HSG in der Rückrunde bislang nur maue drei von möglichen 14 Zählern geholt hat. »In der Hinrunde haben wir befreiter aufgespielt, den perfekten Saisonstart mitgenommen und hatten in einigen Spielen auch das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite. Wir haben unsere Gegner da ja nicht in Grund und Boden gespielt«, rekapituliert Schindler.

Und nun? »Als die eine oder andere Niederlage kam, war es dann so, dass niemand vor Selbstvertrauen gestrotzt hat. Christian (Breiler, Trainer; d. Red.) sagt immer, dass wir dann wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Wir hatten dieses Quäntchen Glück in der Rückrunde auch einfach nicht mehr, beispielsweise bei den knappen Niederlagen in Bensheim und in Mainz.« Ein weiterer Grund für Schindler: »In der Rückrunde kamen immer mal wieder Spielerinnen dazu, wir haben in vielen und anderen Konstellationen gespielt, haben mit Ausnahme der Mitte-Position auf allen Positionen ziemlich wild durchgewechselt.« Eine Phase, in der Schindler, die sich mittlerweile immerhin bereits in ihrer neunten Drittligasaison befindet und darüber hinaus ein Zweitligajahr erlebt hat, nicht nur als eine der erfahrenen Akteurinnen auf der Platte gefordert war. Sondern in ihrer Rolle als Kapitänin auch neben dem Spielfeld. »Ich bin dann eher der Typ, der Gespräche unter vier Augen sucht. Ich rede generell viel mit meinen Mitspielerinnen, frage nach, was sie denken, wie sie die Dinge sehen. Und natürlich rede ich auch öfter mit Christian über die Spiele, sage ihm auch, wenn ich Dinge anders sehe«, schildert Schindler, die vergangenes Jahr eine Offerte des Zweitligisten 1. FSV Mainz 05 ausschlug und der HSG Gedern/Nidda auch über diese Saison hinaus erhalten bleiben wird. Parallel dazu schlägt die Kohdenerin ein neues Kapitel auf: Im Sommer wird sie ihr Master-Studium der Wirtschaftswissenschaften beenden. Wie es danach weitergeht, ist noch offen.

Sportlich haben Schindler & Co. nun erst einmal den Endspurt dieser Saison vor Augen. »Gegen Pforzheim und Wittlich sollte schon das Punktemaximum unser Anspruch sein. Aber bei Freiburg wissen wir natürlich aus dem Hinspiel, was für eine Mannschaft auf uns zukommt«, sagt Schindler, deren Team bei der 24:33-Niederlage im Breisgau chancenlos blieb. Ein vierter Totalausfall in eigener Halle soll nach den nun schon drei Katastrophenauftritten gegen die HSG Bensheim/Auerbach II (17:34), TSG Eddersheim (23:30) und SG Kappelwindeck/Steinbach (28:36) jedoch ausbleiben. »Dass wir in diesen drei Spielen so eine Blockade hatten, macht mich sprachlos. Das ist extrem schade, weil bei diesen Spielen so viele Leute in der Halle waren. Ich weiß nicht, ob da der Rucksack möglicherweise zu groß ist.« Treffer der Torjägerin Schindler würden jedenfalls gewiss helfen, um dem Tabellenzweiten Paroli zu bieten - und sei es von der Siebenmeter-Linie.



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