02. Februar 2023, 20:46 Uhr

Reise zur Übermannschaft

02. Februar 2023, 20:46 Uhr
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Eva Schneider (rechts) ist mit der HSG Gedern/Nidda beim Tabellenführer gefordert. FOTO: SEZ

Eine Mission Impossible? »Wir können nicht davon ausgehen, dort etwas zu holen. Davon will ich auch gar nicht sprechen«, sagt Christian Breiler. Denn seine Drittliga-Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda sind am Sonntag (17 Uhr, Sporthalle Geschwister-Scholl-Schule) bei der HSG Bensheim/Auerbach II zu Gast. Beim Spitzenreiter also, der nach 13 Spielen bärenstarke 25:1 Punkte auf dem Konto hat und somit noch immer ungeschlagen ist.

Ein Gegner, der nicht der Maßstab für die HSG Gedern/Nidda ist. Den einen oder anderen Punkt, den die Wetterauerinnen noch benötigen, um auch in den letzten sechs Spielen dieser Saison im ganz und gar ungefährdeten Tabellenmittelfeld zu verbleiben, müssen sie gegen andere Kontrahenten einfahren. Gegen solche wie die SG Kappelwindeck/Steinbach, HSG Rodgau Nieder-Roden, TG 88 Pforzheim oder HSG Wittlich, auf die die Breiler-Sieben allesamt noch trifft.

Für die Dienstreise ins Südhessische hat der Trainer andere Ziele gesetzt. »Wir wollen eine bessere Leistung als im Hinspiel zeigen, da haben wir uns sehr unter Wert verkauft«, sagt Breiler, dessen Mannschaft im Oktober letzten Jahres von Bensheim/Auerbach II mit 17:34 aus der eigenen Halle geschossen worden war. Ein Schicksal, das in diesem Maße nicht nur die Wetterauerinnen ereilte. Immerhin sieben Spiele hat die nicht aufstiegsberechtigte Bundesligareserve von der Bergstraße mit zweistelliger Differenz für sich entschieden. Zuletzt am vergangenen Sonntag mit 38:19 beim Schlusslicht TSV Bönnigheim, wozu die Gedernerin Jana Haas acht Treffer beisteuerte.

Die Lehre aus alledem: Wer viele Bälle durch Fehlpässe, technische Fehler oder überhastete Abschlüsse produziert, der wird vom Oberliga-Aufsteiger mit aller Härte bestraft. »Sie kommen natürlich sehr über die erste und zweite Welle, das gnadenlose Tempospiel ist ihre große Stärke«, weiß der HSG-Coach. »Wenn wir irgendwie eine Chance haben wollen, müssen wir die Fehlerzahl nahezu auf null reduzieren. Das hatten wir uns im Hinspiel auch vorgenommen. Damals hat es überhaupt nicht geklappt.«

Ist es also eine Option, die Spielgeschwindigkeit, die Gedern/Nidda sonst hochzuhalten versucht, herunterzuschrauben, um die Fehleranfälligkeit zu minimieren? Das wird grundsätzlich auch darauf ankommen, ob die Spielgemeinschaft - wie zuletzt bei der unnötigen 19:21-Auswärtsniederlage beim 1. FSV Mainz 05 II - wieder auf einen Abwehr-Angriff-Wechsel setzt, womit das schnelle Umschalten ohnehin ein Stück weit ausgebremst wird. »Gegen andere Gegner kann es helfen, das Tempo über 60 Minuten hochzuhalten, um dann hintenraus körperlich überlegen zu sein. Diese Hoffnung müssen wir gegen Bensheim/Auerbach nicht haben«, lacht Breiler. Und setzt auf einen Mittelweg: »Ganz aufs Tempospiel zu verzichten, wäre schwierig, wenn man es sonst immer spielt. Man darf aber nicht ins Verderben rennen. Es geht darum, dann ins Tempo zu gehen, wenn es die Spielsituation hergibt.«

Personallage hat sich entspannt

Immerhin personell hat sich die Lage mittlerweile entspannt. Einzig hinter Linksaußen Isabell Schüler (krank) steht ein Fragezeichen. Dazu kommt der Langzeitausfall von Torhüterin Sandra Elisath, bei deren Schulterentzündung sich bislang keine Besserung eingestellt hat.



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