20. März 2023, 08:45 Uhr

Handball

Klassenerhalt unter Dach und Fach

Drittligist HSG Gedern/Nidda hält Schlusslicht Pforzheim 21:18 in Schach.
20. März 2023, 08:45 Uhr
FLO
Jubel und Erleichterung im Lager der HSG Gedern/Nidda, die just beim Tabellenletzten in Pforzheim den Dritt-Liga-Klassenerhalt perfekt macht. FOTO: FLO/HSG

Pforzheim/Nidda (flo). Es hat ein wenig länger gedauert, als nach der ersten Hälfte dieser Saison zu vermuten war. Doch nun haben die Drittliga-Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda ihr Ziel erreicht - und gleichzeitig einen Showdown am letzten Spieltag vermieden. Denn der Klassenerhalt in der 3. Liga Süd-West ist nach dem 21:18 (11:8)-Auswärtssieg beim Schlusslicht TG 88 Pforzheim, dem ersten Erfolg nach zuvor fünf sieglosen Partien, unter Dach und Fach.

»Wir haben unser Saisonziel erreicht. Das ist super. Und das haben wir aus eigener Kraft geschafft, ohne auf andere Ergebnisse schauen zu müssen«, freute sich Trainer Christian Breiler. »Wenn man das Ganze sieht, ist das für unsere junge Mannschaft angesichts der Vielzahl an Absteigern ein riesiger Erfolg«, bemühte sich der 45-Jährige um eine realistische Einordnung des Geleisteten. Wohlwissend, dass die überraschend starke Hinrunde die Erwartungshaltung ansteigen lassen hat und den Ligaverbleib im Grunde zur Selbstverständlichkeit werden ließ. Wohlwissend aber auch, dass die Spielgemeinschaft im September letzten Jahres mit vielen Fragezeichen rund um ihre Leistungsfähigkeit und dem Alleinziel Klassenerhalt in die Spielzeit gestartet war.

In Pforzheim setzte die HSG Gedern/Nidda auf das, was es dieser Tage in Anbetracht der wankelmütigen Angriffsperformance eben braucht, um trotzdem Spiele zu gewinnen: »Für uns war die klare Marschroute, diese Partie über die Abwehr zu gewinnen«, erklärte Breiler. Seine Mannschaft, die krankheitsbedingt auf die reaktivierte Hannah Niebergall verzichten musste, nahm sich das zu Herzen: Sie zwang den Gegner in Zweikämpfe, spielte eine aktive Deckung, generierte so durch abgefangene Anspiele immer wieder Balleroberungen. Dass die Gastgeberinnen aus der zweiten Reihe äußerst ungefährlich blieben, spielte den Wetterauerinnen dabei freilich in die Karten. »Wir haben in der Abwehr das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten«, lobte Breiler, dessen Schützlinge sich auf dieser Basis über eine 4:2- (9.) und 7:4-Führung (17.) einen 11:8-Pausenvorsprung erspielten.

Auch nach Wiederbeginn hatte Gedern/Nidda das Spiel weitgehend im Griff. Weil die Defensive weiterhin gut stand, Torfrau Yvonne Petek ein starker Rückhalt war, das Umschaltspiel funktionierte und die Gäste die Räume der Pforzheimer 5:1-Deckung nutzten. Das einzige Manko: Die Chancenverwertung. In der ersten Viertelstunde des zweiten Durchgangs vergaben die Wetterauerinnen gleich fünf freie Bälle - zwei Siebenmeter, zwei Gegenstöße, einen von außen. Die 17:12-Führung (39.) fiel deshalb fast schon zu gering aus. Als Rica Wäscher per Siebenmeter auf 20:14 (51.) erhöhte, war die Begegnung trotz der üppigen Fehlwurfrate eigentlich frühzeitig entschieden.

Doch von da an brachte die Breiler-Sieben offensiv kaum noch etwas zustande. Wie auch das Zahlenwerk der letzten neun Minuten - ein Tor, fünf Ballverluste, fünf Fehlversuche - belegt. Wirklich brenzlig wurde es trotzdem nicht mehr. Zu groß war der erarbeitete Vorsprung, zu harmlos war allerdings auch Pforzheims Offensivabteilung. Näher als auf 17:20 (57.) kam die nun als Absteiger feststehende TG nicht mehr heran.

»Wir haben es verpasst, den Sack noch früher zuzumachen. Man hat einfach die Anspannung aufgrund der Bedeutung des Spiels gemerkt, da wurde die Hand etwas zittriger. Aber die Hauptsache bleibt, dass wir gewonnen haben und das ohne ganz großes Zittern«, resümierte der HSG-Coach, dessen Mannschaft am nächsten Samstag zum Saisonabschluss die HSG Wittlich zu Gast hat. Breiler weiter: »Wir genießen jetzt diese Woche und freuen uns auf unser Heimspiel mit hoffentlich vielen Zuschauern.«

TG 88 Pforzheim - HSG Gedern/Nidda 18:21 (8:11). TG 88 Pforzheim: Bäcker, Hesse; Spengler, Zoronjic, Bender (2), Beodranski (5), Vlahovic (2/1), Merten (1), Langenberg (1), Ippich, Stojic, Hufnagel, Engeln (4), Ast (1), Nahurna (2).

HSG Gedern/Nidda: Petek (1. - 60.), Heß; Rösner (1), Schüler (2), Engel (2), Pfaff (2), Hutin, Kaiser, Wäscher (5/2), Schneider (1), Schindler (4), Krauß, Droll (4), Schäfer.

Schiedsrichter: Peiser/Schek (Kindsbach/ Waldfischbach-Burgalben) - Zuschauer: 120 - Zeitstrafen: 10:4 Minuten (Merten, Langenberg, Hufnagel, Nahurna/2 - Engel, Droll) - Siebenmeter: 2/1:7/5 - Spielfilm: 2:4 (9.), 6:8 (19.), 8:11 (30.), 12:17 (39.), 14:20 (51.), 17:20 (57.), 18:21 (60.).



0
Kommentare | Kommentieren

Bilder und Videos