Personell weiterhin gebeutelt, müssen die Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda II am Samstag in der Bezirksoberliga Gießen eine Herkulesaufgabe bewältigen. Die Drittligareserve tritt beim Spitzenreiter HSG Marburg/Cappel an.
Als Selbstläufer werden die Spielerinnen des Tabellenführers die Partie gegen den Tabellenachten jedoch nicht betrachten, war es doch ausgerechnet die HSG Gedern/Nidda II, die den Mittelhessinnen im Hinspiel die bislang einzige Saisonniederlage zufügte. »Wir haben das Hinspiel verdient gewonnen, doch auf dem damaligen Leistungslevel befinden wir uns derzeit nicht«, dämpft HSG-Trainerin Clarissa Feth die Erwartungen an eine neuerliche Überraschung. 33:27 hieß es in der Vorrunde aus Sicht der HSG Gedern/Nidda II.
Zuletzt kassierte die Truppe des fünfköpfigen HSG-Trainerteams trotz der »Aushilfen« der Erstmannschaftsspielerinnen Hanna Rösner und Klara Engel eine klare 19:27-Heimniederlage gegen den TV Burgsolms.
In der aktuellen Verfassung müssen die Handballerinnen aus Gedern und Nidda in der Tabelle eher nach hinten schauen. Zumal die personellen Voraussetzungen sich in nächster Zeit nicht bessern. »Wir haben einige kranke Spielerinnen auch jetzt in der Faschingszeit überschneiden sich immer wieder Termine«, berichtet Feth. Hintergrund: Einige Spielerinnen der HSG-Reserve sind in Karnevalsvereinen und Tanzgruppen aktiv und können daher nicht alle Trainingstermine wahrnehmen.
Auch für das Samstagsspiel in Cappel zeichnet sich wieder ein dünner Kader ab. »Wir werden gerade so eine spielfähige Mannschaft zusammenbekommen. Doch wir wollen die Erfahrung innerhalb des zur Verfügung stehenden Kaders nutzen und uns bestmöglich verkaufen«, blickt Clarissa Feth dem schweren Auswärtsspiel auch mit ein klein wenig Zuversicht entgegen.
Die Hoffnung, dass sich die HSG Gedern/Nidda II für Marburg/Cappel zu einer Art Angstgegner entwickeln könnte, besteht zumindest leise. Der Druck liegt freilich aufseiten des Gegners, denn Punkte zu verschenken haben die Gastgeberinnen keine. Zwar führt die HSG Marburg/Cappel mit drei Zählern das Klassement vor der HSG Wettertal an, doch eben drei Punkte werden dem bisherigen Ligaprimus am Ende der Saison wegen der Unterschreitung des Schiedsrichtersolls auch abgezogen.