. Nicht nur bei den Gießen 46ers ist vor dem kommenden ProA-Saisonstart vieles neu, sondern auch im Bundesliga-Unterhaus selbst. Besonders einschlägig ist hierbei, dass die 2. Liga nun die Heimat von nicht mehr 16, sondern gleich 18 Mannschaften ist. Was sich die Ligaführung davon verspricht, erklärt Geschäftsführer Christian Krings im Interview.
Herr Krings, hinter der ProA liegt Jahr eins im Wieder-Normal-Modus der Corona-Pandemie. Wie haben die Clubs diese schwierige Zeit bis dato bewältigt? Stichwort Zuschauerinteresse.
Die vergangenen 2,5 Jahre waren für die Bundesligisten keine leichte Zeit. Die Clubs haben jedoch sehr professionell gearbeitet. Die Coronahilfe Profisport der Bundesregierung hat den Bundesligisten geholfen, die durch die Zuschauerverbote entgangenen Einnahmen aufzufangen. Ohne diese Hilfe wäre ein Spielbetrieb nur sehr, sehr schwer möglich gewesen. Unser Dank gilt somit der Bundesregierung, die diese Möglichkeit geschaffen hat, und dem Deutschen Basketball Bund, der sich für diese Möglichkeit eingesetzt hat.
Es wird sich in der kommenden Saison zeigen, wie viele Menschen wieder zu den Sportevents kommen werden. Wir merken jedoch sportart- und auch ligaübergreifend, dass die Menschen derzeit noch zögerlich sind, wenn es um den Besuch von Sportveranstaltungen geht. Hier gilt es, den Menschen durch gute Hygienemaßnahmen ein sicheres und gutes Gefühl zu geben.
Die Liga wurde von 16 auf 18 Mannschaften aufgestockt. Was versprechen Sie sich wirtschaftlich, insbesondere aber auch sportlich von dieser Erweiterung?
Als Liga versprechen wir uns von der Aufstockung der ProA und ProB eine weitere Entwicklung der 2. Bundesliga. Auch das Thema Nachwuchsarbeit spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle. So möchten wir unter anderem durch mehr Mannschaften mehr jungen Talenten die Möglichkeit bieten, die nächsten Schritte in ihrer Karriere zu gehen. Zudem haben wir als Liga strenge Vorgaben, die ein Bundesligist im Nachwuchsbereich nachweisen muss, um in der 2. Bundesliga mitspielen zu dürfen. Die Mehranzahl an Heimspielen kommt den Bundesligisten natürlich zudem wirtschaftlich zugute, da den Sponsoren bei zwei weiteren Heimspielen Leistungen verkauft werden und es zwei Heimspiele mehr gibt, wo Zuschauereinnahmen generiert werden können.
Sportlich versprechen wir uns in den kommenden Jahren auch eine qualitative Entwicklung der Liga, da nun mehr Mannschaften um die acht Playoff-Plätze kämpfen werden. Die Konkurrenz ist also gewachsen.
Und in Sachen Attraktivität? Immerhin tummeln sich viele Traditionsvereine in der Liga.
Die 2. Bundesliga war bereits in den vergangenen Jahren sportlich sehr attraktiv, da die Leistungsdichte sehr groß war und wir sehr viele enge und spannende Spiele in der Liga hatten. Zudem hatten wir in den vergangenen zwei Jahren auch immer Teams im Finale, die man eventuell vor der Saison als nicht so stark eingeschätzt hatte. Das belegt die Ausgeglichenheit in der Liga. Es spielen zudem viele ehemalige BBL-Clubs in der ProA, die einen großen Namen und eine sehr große Fanbase haben. Das tut der Liga ebenfalls sehr gut und ich denke, dass sich die Zuschauer auch in der kommenden Saison auf viele attraktive und gute Basketballspiele freuen können.
Welchen Teams trauen Sie die ProA-Meisterschaft zu?
Dies ist wirklich schwer zu sagen, da sich viele Mannschaften sehr gut verstärkt haben. Fakt ist, dass sich die Liga in den vergangenen Jahren qualitativ enorm entwickelt hat. Auch die Leistungsunterschiede zwischen den einzelnen Teams haben, aus meiner Sicht, in den vergangenen Jahren immer mehr abgenommen, sodass in der ProA mittlerweile viele Teams auf demselben Leistungsniveau sind.
Es wird letztendlich bei den Platzierungen auch davon abhängen, wieviel Verletzungspech ein Team hat und wie gut und schnell die Neuzugänge ins Team integriert werden können.
mit Christian Krings
(Geschäftsführer 2. Bundesliga)