. Im aus den Lautsprechern plätschernden Schlagergedudel lud ein Sternchen an die Copacabana ein. Doch warum an den brasilianischen Strand? Hier ist es doch auch schön, mögen viele Besucher und Beteiligte des Hungener Reitturniers gedacht haben. Auf der weitläufigen Anlage »Am Galgenberg« ließ strahlender Sonnenschein nicht nur die Sandplätze in hellem Licht erstrahlen. Ein reibungsloser Ablauf und zufriedene Starterinnen und Starter sorgten für befriedigte Mienen im Organisationsteam des Reit- und Fahrvereins (RuF) Horlofftal Hungen.
»Im Vorjahr sind wir wegen Corona auf den September ausgewichen«, sagte Vereinsvorsitzender Ulrich Nebe. »Ab jetzt wollen wir wieder unseren angestammten Termin im Mai besetzen.« Das scheint auch im Sinne her mittelhessischen Spring- und Dressurreiterschaft zu sein. Von 700 Nennungen für die zwei Tage berichtete Isolde Lind von der Meldestelle, diese seien auch zu rund 85 Prozent wahrgenommen worden. Alleine die Mannschafts-Dressur kam nicht zustande. Dafür wurden die restlichen 22 Prüfungen gerne genutzt. Nicht nur für Alexander Kisselbach vom RV Am Pohlheimer Wald diente das Turnier dazu, seine Pferde wieder in den Turnierrhythmus zu bringen.
50,05 Sekunden reichen nicht
In der höchsten Springprüfung der Klasse L war Kisselbach mit an einer Tempohatz beteiligt. Lange lag der angehende Polizei-Kommissar mit Wild Emotion fehlerfrei und mit 50,05 Sekunden in Führung auf dem erstmals von Lukas Bauer (Darmstadt) gestellten Parcours. Dann wurde er noch von Marlen Jordan (RFV Vogelsberg) auf Quintina abgefangen. »Das war schnell«, kommentierte Turniersprecher Felix Schlumbohm die 46,65 Jordans. Doch mit einem »Pänomenal!« begleitete der juznge Ansager die eineinhalb Sekunden schnellere Stefanie Nos vom RFV Ortenberg auf Lady Lorina bei ihrem Siegerritt.
Weitere vordere Platzierungen gingen an heimische Vereine. Luca Thomas Glaeser vom RFV Rodheim-Bieber gewann auf Coldplay Junior ein A**-Springen vor Finia Friebertshäuser (RSC Hungen) mit Now or nevers Pokemon. Glaeser verbuchte in einer Stilspringprüfung A* noch einen dritten Platz mit Coldplay Junior. In einer Springpferdeprüfung A** belegte Kira Kirchgessner vom RFV Lich auf Contina einen zweiten Rang. Ihre Vereinskameradin Lena Habermehl war in einer E-Stilspringprüfung auf Inga H nicht zu schlagen.
Dressur fest in heimischen Händen
In den Dressur-Wettbewerben ging ein Siegerschleifchen an Pia Lina Schieferstein vom PSC Buseck Luisenhof, die in einer A**-Prüfung auf Miro mit 8,20 Punkten dominierte. Siegreich waren auch Lysann Agel vom RFV Lahnau-Waldgirmes auf Fidelio in einer A*-Prüfung und Lilly Antonia Hofmann (RFV Grünberg) auf Finn in einer E-Dressur. Einen Hungener Dreifach-Erfolg gab es in einem Springreiter-Wettbewerb. Vom Gastgeber-Verein belegten Victoria Junker auf Lorabelle und Sophie Becker mit Munsboro Mary Rose die Plätze eins und drei, dazwischen schob sich Neele Siegmann vom RSC auf Woodstock Princes. Weitere Siege in Reiter-Wettbewerben gingen an die Grünberger Geschwister Lilly Antonia und Lina Elisa Hofmann auf Finn und Sherly’s Birchie Lake sowie an Lenya Stamm vom RFV Laubach auf Don’t worrys happy day und Lena Damm vom RFV Mücke auf Aline. Auch ihnen wird an diesem Wochenende der Hungener Galgenberg lieber gewesen sein als die Copacabana.