Sie haben ein schönes Kapitel heimische Fußballgeschichte geschrieben: die Spieler der FSG Biebertal. Nachdem die erste und die dritte Mannschaft vor zwei Wochen den Aufstieg in die Kreisoberliga bzw. die Meisterschaft der Reserve in der B-Klasse perfekt gemacht haben, hat sich die zweite Garnitur bei bestem Fußballwetter vor toller Kulisse vor 300 Zuschauern - darunter die Vorsitzende der Gemeindevertretung, Elke Lepper, sowie Bürgermeisterin Patricia Ortmann - mit einer erstklassigen Leistung in Frankenbach den Aufstieg in die Kreisliga A erspielt.
»Es ist ein Traum«, freute sich Burghard Mandler, Vorsitzender des FSG-Spielausschusses nach dem überzeugenden Auftritt der zweiten Mannschaft gegen die Sportfreunde Burkhardsfelden, während auf dem Feld Spieler und Fans ausgelassen diesen bislang einmaligen Triumph feierten. Noch nie hat ein Verein in einer Saison zum Abschluss mit allen Mannschaften auf dem ersten Platz gestanden. Mandler, seit Jahren einer der Macher des Biebertaler Fußballs, darf sich mit seinen Kollegen vom Spielausschuss getrost als einer der Väter des Dreifach-Erfolges bezeichnen lassen. »Wir haben im letzten halben Jahr mehr richtig als falsch gemacht«, analysierte Mandler, der in den nächsten drei Wochen »erst einmal nichts von Fußball hören will«.
Und wie schon die erste Mannschaft, zündete die Truppe um Trainer Benjamin Stamm erst so richtig in der Aufstiegsrunde zur A-Klasse. Weitere Parallele zu den künftigen Kreisoberligisten: Erst in den beiden letzten Partien der Hin- und Rückrunde hat die Mannschaft um Kapitän Devan Prinz, der am Samstag mit dem ersten Tor seiner Rolle als Führungsspieler gerecht wurde und dem Team damit die Nervosität angesichts der großen Kulisse nahm, die Teilnahme klar gemacht. »Dieser Erfolg war alles andere als ein Selbstläufer«, befand Prinz. Mit einem Aufstieg sei zu Beginn der Saison absolut nicht zu rechnen gewesen. Nachdem die Teilnahme an der Aufstiegsrunde festgestanden habe, sei die Mannschaft noch einmal »enger zusammengerückt«, bilanzierte der Kapitän. »Von da an war jedes Spiel ein Endspiel. Mit diesem Spirit sind wir in jede Begegnung gegangen.«
Spielausschuss-Vorsitzender Mandler sieht in dem 7:4-Auswärtserfolg in Leihgestern so etwas wie eine Initialzündung. Mit Blick auf die kommende Saison sagt Mandler: « Ich glaube, dass sie sich in der A-Liga halten können.« Was auch daran liegt, dass die Mannschaft über viele junge Spieler wie Jannes Gerlach, Finn Schmiga, Yannik Wagner und Alexander Jung verfügt, die ihr Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft haben. Vor allem Letztgenannter sei in den letzten Wochen richtig aufgeblüht. Und in der Tat: Alex Jung krönte seine Klasseleistung gegen Burkhardsfelden passenderweise mit einem Tor.
Ein großer Anteil des Erfolgs gebührt nach Mandlers Worten Trainer Benjamin Stamm: »Er hat über drei Jahre eine super Arbeit gemacht und die Mannschaft zu einer Einheit geformt.« Der so Gelobte beschreibt sein Erfolgsrezept wie folgt: »Man muss die Spieler nehmen wie sie sind.« Der jetzige Aufstieg sei das Ergebnis, »auf das wir über Jahre hingearbeitet haben«. Neben den jungen Spielern hätten die routinierten Akteure wie Simon Alsmeier und René Willershausen einen großen Anteil am Erfolg, so Stamm, der schon mal die Marschroute für die neue Saison vorgibt: »Jeder Spieler muss mehr tun.« Jetzt darf aber erstmal gefeiert werden.