28. Dezember 2016, 17:43 Uhr

Ein-Euro-Ticket für Bus und Bahn

Karben (cf). Die gute Nachricht für alle Nutzer des Karbener Stadtbusses: Ab Neujahr wird das Ein-Euro-Bus-Ticket eingeführt. Jede Fahrt im Karbener Stadtgebiet kostet dann nur noch einen Euro. Dies ist ab nächstes Jahr auch der Preis für eine S-Bahn-Fahrt zwischen den Bahnhöfen Groß-Karben und Okarben.
28. Dezember 2016, 17:43 Uhr
Eine Fahrt in den Stadtbussen kostet ab 2017 nur noch einen Euro. (Foto: Christine Fauerbach)

Ziel des speziellen Ein-Euro-Karben-Tarifs, dessen Subvention die Stadt übernimmt, erläutert Bürgermeister Guido Rahn: »Wir hoffen, dass der Stadtbus dann nicht nur für Pendler und Schüler interessant ist, sondern auch für Fahrten zum Einkaufen und für Erledigungen. Wir wünschen uns, dass die Bürger das Angebot noch stärker annehmen.« Die Testphase für die Stadtbusse und die S-Bahn zwischen Groß- und Okarben gilt zunächst für ein Jahr.

Auf Nachfrage bei einigen Pendlern am Bus- und S-Bahnhof in Groß-Karben erklärten diese einhellig: »Das Angebot hört sich gut an, betrifft uns aber nicht.« Sie alle haben Monatskarten des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV), um entweder zur Arbeit oder zur Uni und anderen Ausbildungsstätten nach Frankfurt oder Friedberg zu kommen. Aus diesem Grund werden sie die Einzelfahrscheine im Stadtgebiet nicht nutzen.

Eine Busfahrerin erklärte zum neuen Angebot kurz vor Weihnachten, dass sie bisher offiziell noch nicht über den neuen Stadttarif informiert worden sei. Sie habe es von den Fahrgästen erfahren.

Jürgen Karl aus Rendel sagt: »Ich wohne seit 30 Jahren in Karben und bin bisher noch nie mit dem Bus gefahren. Ich finde die Idee gut und werde jetzt den Bus auch nutzen um Besorgungen zu erledigen. Im Gegensatz zu mir, nutzen meine Kinder den Bus regelmäßig, um zur Schule oder Arbeit zu fahren. Auch privat nutzen sie den Stadtbus.«

Die Rendelerin Dörte Schaar sagt: »Ich finde diese Regelung vor allem für Schüler und Senioren gut. Ich fahre öfters mit dem Bus, aber nicht allein im Stadtgebiet Karben, sondern bis nach Frankfurt. Da kaufe ich dann ein Ticket von Rendel nach Frankfurt. Aus diesem Grund ist das Angebot für mich weniger attraktiv. Wichtiger finde ich, dass der Nachtbus nicht nur bis in die Stadtmitte fährt, sondern auch in die Stadtteile.« »Ich finde, das Vorhaben der Stadt sehr gut. Vor allem auch für Kinder und Jugendliche. Jetzt kann mit dem
Ein-Euro-Bus-Ticket das Mama-Taxi in der Garage stehen bleiben. Ich fahre zur Arbeit mit dem
Auto. Ich glaube nicht, dass ich mit dem Bus schneller wäre«, urteilt die Rendelerin Ilona Karl.

Bernd Skora aus Groß-Karben berichtet: »Ich fahre selten mit dem Bus. Ich würde ihn mehr nutzen, wenn er abends länger fahren würde. Da ich in der Nähe des Bahnhofs wohne, brauche ich zu Fuß nur fünf Minuten zur S-Bahn. Interessant für mich wäre eine Busverbindung zum Sportplatz oder Dorftreff nach Rendel. Für meine Kinder ist das Ein-Euro-Ticket auf jeden Fall interessant.«

Die Idee für den Ein-Euro-Tarif im öffentlichen Nahverkehr hatte die Karbener SPD und formulierte einen Prüfauftrag im Stadtparlament. Für rund 18 000 Euro im Jahr lässt sich der günstige Einheitstarif realisieren. »Das Geld ist sehr gut angelegt, um die Leute vom Auto wegzulocken«, findet Bürgermeister Rahn. Zudem habe der Einheitstarif auch eine
soziale Komponente. Rahn hofft darauf, dass sich die Staus in der Stadt durch den günstigen Tarif verkürzen. Auch benötigen Buspendler keine Park-und-Ride-Plätze an den
Bahnhöfen in Groß-Karben und Okarben.

Mitte Dezember gab es, wie berichtet, Änderungen beim Stadtbus-Fahrplan. Die Schnellbuslinie X27 zwischen Karben und Bad Homburg wurde im Abschnitt zwischen Petterweil und dem Bahnhof Groß-Karben ins Fahrplan-Gefüge integriert. Der Stadtbus 73 fährt nicht mehr, wenn der Schnellbus X27 nur wenige Minuten später fährt. Die Einsparungen daraus sollen der Stadtbuslinie zugute kommen. So sollen die Busse der Linie 74 nach Rendel und 70 nach Burg-Gräfenrode in beiden Fahrtrichtungen künftig stets direkt am Kino im City-Center halten. Damit werde auch das in der Luisenthaler Straße gewachsene Stadtzentrum besser an die Stadtbusse angebunden.

Erweitert wird der Fahrplan für die Nachtbuslinie n33. Rendel und das südliche Klein-Karben werden an die aus Frankfurt und Bad Vilbel kommende Linie angeschlossen. Die jeweils zweite Fahrt in den Nächten auf Samstag und Sonntag, Abfahrt jeweils um 3.10 Uhr an der Friedberger Warte, soll bis in die beiden Stadtteile verlängert werden.



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