19. November 2019, 20:46 Uhr

Zapfen für den guten Zweck

19. November 2019, 20:46 Uhr
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Aus der Redaktion
Ozapft is! Hobbybrauer Heiko Müller hat auf der »Home Brew Bayreuth« den ersten Platz geholt. Sein Bier verkauft er im »Café Kaktus« in Friedberg, um Spenden für den Gießener Elternverein krebskranker Kinder zu sammeln. Archivfoto: Maisels

. Heiko Müller braut in seiner Freizeit Bier. Sein Hobby hat ihm diverse Erfolge eingebracht, dieses Jahr hat er einen Wettbewerb bei der Messe »Home Brew Bayreuth« gewonnen. Der Preis: 40 Kisten seines rauchigen Kellerbiers nur für sich. Doch der Reichelsheimer möchte den Gewinn teilen und damit noch etwas Gutes bewirken.

Um 320 Liter seines Biers herzustellen, ist der 40-Jährige im September 300 Kilometer zur Brauerei »Maisel« in Bayreuth gefahren. Sein Rezept hatte er vorab dorthin geschickt. Letzte Woche durfte er sein Bier bei einer Pressekonferenz auf der »BrauBeviale«, der internationalen Fachmesse für Getränke, in Nürnberg bis zu 40 000 Besuchern vorstellen und auch ausschenken. Eine Spedition lieferte am Freitag die 40 Bierkästen zu Müller nach Hause. Er habe einen Teil der Kästen direkt in sein Auto geladen und zum »Café Kaktus« in Friedberg gebracht, berichtet. Seitdem ist es auch in der Wetterau möglich, das Bier des Reichelsheimers zu probieren - so lange der Vorrat reicht.

Den Erlös spendet Müller an den Elternverein leukämie- und krebskranker Kinder. Dieser sei seit vielen Jahren auch in der Uniklinik Gießen aktiv, in der seine Tochter vor drei Jahren zur Welt gekommen ist. »Wenn man selbst ein Kind hat, kommt noch mal eine ganz andere emotionale Ebene zum Zug. Es gibt eigentlich nichts Schlimmeres, als ein Kind, das einfach nicht gesund ist und an einer so schweren Erkrankung leidet«, sagt Müller.

Die Macher des »Café Kaktus« verzichten auf ihren Anteil, um einen Beitrag zu diesem Projekt zu leisten. Die Resonanz auf sein Bier ist sehr positiv, stellt Hobbybrauer Müller fest, nachdem er am Sonntag mit seiner Familie vorbeigeschaut hat.

Was künftige Projekte angeht, ist Müller eher situationsgetrieben. Er könne sich ein Weihnachtsbier vorstellen, vielleicht etwas Dunkles und Kräftiges. »Es ist immer ein schönes Geschenk, wenn ich im Vorfeld etwas braue und vorbereite und der Familie dann einen gemischten Sixpack mitbringe.« Im nächsten Jahr werde es sicherlich einige Veranstaltungen geben, vielleicht werde auch wieder ein Wettbewerb dabei sein, blickt der Reichelsheimer voraus.. »Da möchte ich schon dranbleiben und mich auch ein bisschen davon inspirieren lassen, was da so ausgeschrieben wird.« Dania Martin



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