Die Bingenheimer Feuerwehr braucht ein neues Gerätehaus. Wie bereits berichtet, will der Pächter der Fläche, auf der ein Neubau entstehen soll, das Grundstück nicht vor Ende des Pachtvertrags zur Verfügung stellen. Ein Vorwurf des Pächters lautet, dass ihn niemand über das Vorhaben informiert habe, auf dem Gelände am Blofelder Weg ein Feuerwehrhaus zu bauen: Er habe dies erst über Dritte erfahren, worüber er sehr enttäuscht sei.
Dagegen wehrt sich Gerold Reuhl, Vorsitzender der Echzeller SPD. »Als ich Bescheid wusste, habe ich den Pächter, den ich gut kenne, direkt angesprochen. Welchen Grund hätte ich gehabt, ihm die Pläne zu verheimlichen?«
Einen Anbau am Feuerwehrhaus in Gettenau, wie ihn der Pächter vorschlägt, habe man damals im Parlament diskutiert, sagt Reuhl. »Das hätte aber fast so viel gekostet wie ein Neubau.« Deshalb und wegen der hohen Tagesalarmbereitschaft der Wehr und zum Schutz der Lebensgemeinschaft habe man sich für den Neubau in Bingenheim entschieden.
Zu Vernunft aufgefordert
Über das Steinbruch-Gelände als Feuerwehr-Standort habe man ebenfalls gesprochen. Damals habe die Mitteldeutsche Hartstein-Industrie, der das Gelände gehört, ihr Grundstück aber nicht hergeben wollen, und auch die Feuerwehr habe Bedenken bezüglich der Erreichbarkeit geäußert. Ob das Gelände je baulich erschlossen werden könne, sei fraglich. Das wisse auch die Saatgut AG noch nicht, die kürzlich ebenfalls Interesse an dem Gelände angemeldet hatte.
In dem Artikel, auf den Reuhl Bezug nimmt, betont der Pächter außerdem, dass ihm der Naturschutz wichtig sei und er deshalb nicht wolle, dass die vielen alten Bäume auf dem von ihm genutzten Grundstück gefällt werden. Reuhl wirft dem Pächter aber vor, dass er selbst schon Bäume gefällt habe, die seine Pferde kaputt gemacht hätten. Diese habe er nicht nachgepflanzt. Außerdem habe er einen Teil der Böschung zerstört und einen Reitplatz aufgeschüttet.
Diesen Vorwurf weist wiederum der Pächter zurück. »Wir haben keine Bäume auf dem Grundstück gefällt oder zerstört«, sagt er. Einen kleinen Reitplatz habe es mal im hinteren Teil des Geländes gegeben. Das sei aber schon rund zehn Jahre her. Der Reitplatz sei mit Rindenmulch aufgeschüttet gewesen, der längst verrottet sei und die Natur nicht beschädigt habe.
»Ich finde es schlimm, dass ein Einzelner den Neubau verhindern kann. Mir ist das unverständlich«, sagt Reuhl abschließend. Er fordert alle Beteiligten zur Vernunft auf. »Ich wünsche mir, dass wir Echzell gemeinsam und im Rahmen unserer Möglichkeiten nach vorne bringen.«