19. November 2019, 21:16 Uhr

Diabetologischer Abend thematisiert Messsysteme

19. November 2019, 21:16 Uhr
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Aus der Redaktion
Michael Eckhard ist Chefarzt der GZW-Diabetes-Klinik Bad Nauheim, Christina Neuhaus die neue Leitende Oberärztin an der Klinik. Foto: pm

Die Bedeutung moderner Glukose-Messsysteme für die Versorgung von Patienten, die mehrfach am Tag Kontrollen zur Anpassung ihrer Insulintherapie machen müssen, und die besonderen Herausforderungen des diabetischen Fußes standen im Mittelpunkt des neunten Bad Nauheimer Diabetologischen Abends. Im Facharzt- und Servicezentrum am Hochwaldkrankenhaus begrüßte Dr. Michael Eckhard, Chefarzt der GZW-Diabetes-Klinik Bad Nauheim, 80 Ärzte, Diabetesberaterinnen und Therapeuten.

In den vergangenen 70 Jahren haben sich die Methoden zur Glukosemessung rasant entwickelt, wie Dr. Britta Fischer (Gießen) darlegte. Für Patienten bedeuteten sie in der Regel eine große Erleichterung. Praxen und Kliniken stellten die modernen Systeme hinsichtlich technischer Aus- und Aufrüstung sowie Datenschutz allerdings vor einige Herausforderungen. Moderne Systeme seien bereits in der Lage, zumindest teilweise mit Insulinpumpensystemen zu kommunizieren, erläuterten Dr. Helga Fink, Isabel Steinmetz-Biste und Dr. Isabel Martin von der Diabetologischen Schwerpunktpraxis Bad Nauheim. In diesem Herbst sei eine erste Insulinpumpe auf den deutschen Markt gekommen, die im Zusammenspiel mit einem kontinuierlich messenden Glukosesensor die Insulindosierung für die basale Grundversorgung weitgehend automatisch anpasse. Die ersten Ergebnisse zeigten eine deutliche Stabilisierung der Glukoseeinstellung und ließen eine rasante Weiterentwicklung des Marktes erwarten. Praktische Erfahrungen steuerte Patientin Melanie Schwenk bei, die seit Jahren einen Blog (Mein Diabetes & ich) betreibt.

Christina Neuhaus, Leitende Oberärztin der Diabetes-Klinik, stellte vor, wie und warum sich selbst kleinste Verletzungen am Fuß eines Diabetes-Patienten sehr schnell zum »medizinischen Supergau« entwickeln können. Solche Läsionen sollten daher sehr ernst genommen und - entsprechend den Leitlinien - rechtzeitig zur Behandlung in spezialisierte Einrichtungen weitergeleitet werden.

Dr. Stefan Löwenthal, Leitender Oberarzt der Allgemeinchirurgie am Hochwaldkrankenhaus sprach als Mitglied des Vereins »Medizinische Aktionen in Guinea« über seine Arbeit in dem westafrikanischen Land, in das jedes Jahr für einige Wochen reist, um dort mit einem Team operative Eingriffe vorzunehmen, für die die meisten Menschen dort weder Geld noch Ausstattung hätten. Das Diabeteszentrum Mittelhessen unterstützt die Arbeit des Vereins mit 2000 Euro.



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