07. Februar 2023, 21:58 Uhr

Stress vor einer OP herunterschrauben

07. Februar 2023, 21:58 Uhr
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Aus der Redaktion
Im Krankenhaus Eichhof werden Patienten nun über ein zentrales Belegungsmanagement aufgenommen. FOTO: PM

Seit Kurzem können sich Patienten am Krankenhaus Eichhof in Lauterbach an das sogenannte Zentrale Belegungsmanagement (ZBM) wenden. Das neue Servicezentrum begleitet Menschen, die stationär aufgenommen werden, da ein elektiver medizinischer Eingriff vorgenommen werden soll.

Eine OP steht bevor: Was Menschen ohnehin in Sorge versetzt, wird in vielen Krankenhäusern neben der psychischen Belastung auch noch zum Stresstest. Terminplanung, Abgabe der Befunde, die Aufnahme und Voruntersuchungen - all das muss von Patienten bewältigt werden. Wo befindet sich die Patientenaufnahme, auf welche Station muss ich und wo findet das Gespräch mit dem Anästhesisten statt? So oder so ähnlich sind die Vorbereitungen, ehe man tatsächlich in den OP geschoben wird.

»Das ZBM versetzt uns in die Lage, Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung von einer Anlaufstelle aus zu betreuen«, erklärt Anja Luft. »Das stellt eine große Erleichterung für Patienten wie für das ärztliche und pflegerische Personal dar.« »Wir sind in die Lage versetzt, interne Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten und Patienten unnötige Aufregung zu ersparen. Das gibt Sicherheit und erhöht weiter die Zufriedenheit mit unserem Haus.« Durch die zentrale Terminvergabe für alle Fachabteilungen und Belegarztpraxen am Eichhof sowie der Einbeziehung von Haus- und Fachärzten für alle stationären Aufnahmen könnten OP- und Bettenmanagement am Krankenhaus optimiert und Kapazitätspläne übersichtlicher gestaltet werden. Für die beteiligten Ärzte wiederum bedeutet dies eine bestmögliche Planung ihrer Operationen.

Der Konzeption vorausgegangen war eine monatelange Vorbereitung mit intensiven Fortbildungen. Zusätzlich wurde ein Besuch des Patientenservicezentrums am Kreiskrankenhaus Frankenberg organisiert. »Wir haben uns in Frankenberg weitere Ideen geholt und vor allem unsere eigenen Planungen überprüfen können«, sagt Chefarzt Dr. Sehn, der die medizinisch notwendigen Belange im Orga-Team vertritt.

Öffnungszeiten

Die passenden Räumlichkeiten im Erdgeschoss sind eingerichtet, das Fachpersonal aus Pflege und Verwaltung wurde geschult und die notwendige technische Ausstattung ist installiert. »Geöffnet ist das ZBM montags bis donnerstags von 7 bis 18 Uhr und freitags von 7 bis 16 Uhr«, verspricht Anja Luft. Eine zentrale Telefonnummer sowie eine eigene E-Mail-Adresse gewährleisten weitere Erleichterung für die Kommunikation nach außen.

Parallel zur Vorbereitung für das ZBM haben die Verantwortlichen eine Pilotstation »digitale Krankenakte« eingerichtet, die es den behandelnden Ärzten erlaubt, direkt auf Befunde und Diagnosen zuzugreifen, Vitalwerte zu überprüfen und sich über weitere Behandlungsschritte und ärztliche Anordnungen auf kurzem Weg und ohne Papierkram auszutauschen.

Man teste dort auch das Einlesen von QR-Codes für den bundeseinheitlichen Medikationsplan, der unter anderem auch Warnungen bei Wechselwirkungen aktiviert. Das verhindert Komplikationen bei der Medikamentengabe.



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