18. Oktober 2021, 21:45 Uhr

Stefan Schlosser löste Kurt Otto an der Spitze ab

18. Oktober 2021, 21:45 Uhr
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Von Jutta Schuett-Frank
Bei der Ehrung von Kurt Otto (M.) sind dabei (v. l.) Bürgermeister Andreas Sommer, Daniel Coers, Stefan Schlosser, Reinhard Halbig, Helmut Nickel, Frank Leinberger und Jörg Schlosser. FOTO: SF

Mücke (sf). Dieser Tage trafen sich die Mitglieder Hegegemeinschaft Mücke im Landhotel Gärtner und Vorsitzender Kurt Otto konnte den Leiter der Unteren Jagdbehörde des Vogelsbergkreises Frank Leinberger sowie Bürgermeister Andreas Sommer und die Mitglieder begrüßen.

Rückblickend sagte Kurt Otto, dass die monatlichen Hege-treffs bedingt durch Corona ausgefallen sind. Fünf Drückjagdböcke seien angeschafft worden, und sie werden den Revieren zur Verfügung gestellt, beispielsweise bei Maisjagden. Die Hegegemeinschaft Mücke hat mit Michael Jüngling und seinem zugelassenen jungen Hannoverschen Schweißhund einen neuen Nachsuchenführer. Eine Liste der zugelassenen Nachsucheführer kann man über den Landkreis abrufen. Der Abschussplan für das Rehwild wurde in beiden Jagdjahren erfüllt, so berichtete der Vorsitzende. Die Wildschäden in Mücke beliefen sich 2019 auf 4533 Euro und im Folgejahr aus 3632 Euro. In diesem Winter, so meinte Kurt Otto, werde es vielerorts keine Mast, sprich Bucheckern und Eicheln geben, sodass verstärkt mit Feld- und Wiesenschäden zu rechnen sei. Der Waschbär bleibe ein Sorgenkind. Es grassiere derzeit beim Waschbär die Staupe und beim Fuchs die Räude, sodass dies eventuell zur kurzzeitigen Reduzierung beitragen könne. Der Wolf habe den heimischen Raum verlassen, und ein dunkler Rüde zeige sich in Freienseen und solle dort schon zwei Kälber gerissen haben.

Bezüglich der geplanten Gesellschaftsjagden von Hessen Forst teilte Kurt Otto mit, dass am 3. Dezember die Regiejagd in Mücke einschließlich Burgwald und am 10. Dezember das Revier Lischerhain im Bereich Bobenhausen-Wohnfeld-Peters- hainer Hof bejagt werden soll.

Als Rehwildsachkundiger legte Kurt Otto den Streckenbericht 2019/2020 vor. Schwarzwild wurden im Vogelsbergkreis 7822 Stück geschossen und im Vorjahr 5782, das ist eine Erhöhung von 2040, und in der Hegegemeinschaft Mücke wurden 602 Rehwild geschossen, also 88 Stück mehr als im Vorjehr. Die Strecken beim Niederwild sind in vielen Bereichen im Vergleich zum Vorjahr fast gleich. Im Jagdjahr 2020/2021 waren es in der Hege beim Schwarzwild 388 Stück und im Vorjahr 585 Stück. Beim Rehwild wurden 645 Stück geschossen, und im Vorjahr waren es 602 Stück.

Tradition erhalten

Ein großer Punkt an diesem Abend war die Neuwahl des Vorstands. Vorsitzender ist Stefan Schlosser. Die anderen Vorstandsmitglieder wurden wiedergewählt. 2. Vorsitzender Jörg Schlosser, Rechner Reinhard Halbig und Schriftführer Daniel Coers. Rehwildsachkundiger bleibt Kurt Otto auf weitere vier Jahre. Kurt Otto bedankte sich für die vergangenen 18 Jahre, in denen er als Vorsitzender fungiert hat. Er sprach allen Pächtern und Helfern seinen Dank aus.

Der neue Vorsitzende Stefan Schlosser bereicherte die Versammlung mit einer allgemeinen Betrachtung, wohin geht der Weg mit der Hegegemeinschaft und wohin der Weg mit der Jagd?

Der Weg der Hegegemeinschaften sei offen, die Debatte reiche von Auflösung über Fortbestand bis Umgliederung. Nur noch die älteren Jäger erinnerten sich an die Trophäenschauen auf Hegeringbasis, Bewertung der Trophäen, Vergabe von roten Punkten bei vermeintlichen Fehlabschüssen. Diese im Nachhinein betrachtet auferlegte Disziplin beim Schießen und der Ansprache des Wildes könne man nur als höchst positiv und förderlich für das insgesamt jagdliche Verhalten eines jeden Jägers bewerten. Heute sei man leider weit von diesen jagdlichen und teilweise auch persönlichen Einstellungen in der Jägerschaft entfernt. »Heute gilt der Leitsatz »Masse statt Klasse« speziell beim Rehwild und Rotwild, aber auch beim Schwarzwild und Muffelwild sieht es nicht viel besser aus«, bemerkte Schlosser.

Ebenso müsse das Miteinander und der Austausch innerhalb der beiden ortsansässigen Jagdvereine der Jägervereinigung Oberhessen weiter gepflegt und ausgebaut werden. »Denn nur gemeinsam sind wir stark, um uns gegen negative politische und Gesellschaftliche Einflüsse betreffend der Jagd zu wehren bzw. unsere Positionen klar darzustellen.«

»Meine Vision ist es, das Thema »Niederwild« und alles, was damit verbunden ist, in der Hegegemeinschaft Mücke neu aufzurollen oder wieder zu beleben. Ich glaube fest daran, dass es Reviere in der Hegegemeinschaft Mücke gibt, die noch über entsprechende Biotope und Nischen verfügen, wo man nach intensiver Vorbereitung (also Bejagung der Prädatoren nicht nur mit Waffe, auch Fallenjagd ist angezeigt, Biotopverbesserung im allgemeinen, Einsatz von Futtereimern etc.) einen auswilderungsversuch von Fasan und Rebhuhn wagen sollte.«

Kurt Otto erhielt vom Deutschen Jagdverband die Verdienstnadel in Bronze mit Urkunde.



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