Hat man es erst einmal auf die Höhe geschafft, dann zeigt sich der Hoherodskopf derzeit als eine traumhaft schöne Winterlandschaft. Die Einschränkung resultiert aus der derzeitigen Sperrung des Skigebietes täglich von 9 bis 16 Uhr.
Man muss also früh unterwegs sein, um rechtzeitig vor der Sperrung auf den Vogelsberger Hausberg zu kommen. Besonders gefragt ist bei Wintersportfreunden nicht der Parkplatz ganz oben, sondern der Parkplatz am Langlaufloipen-Einstieg am Taufstein. Dieser war am Samstagmorgen schon um 8.30 Uhr proppenvoll. Sehr rücksichtslos zeigten sich aber einige Autofahrer bei der Anfahrt aus Richtung Ilbeshausen-Hochwaldhausen. Hier war ein dicker Ast durch Schneebruch auf die Straße gefallen und versperrte über die Hälfte der Fahrbahn. Der Reporter blieb stehen, setzte den Warnblinker und versuchte mühevoll mit seiner Begleitung den Ast von der Fahrbahn zu ziehen. Es gelang auch. Alle nachfolgenden Wagenlenker fuhren dagegen mit teilweise hoher Geschwindigkeit vorbei, ohne zu helfen.
Wenn man dann am Taufsteinparkplatz vorbeigefahren war, hatte man freie Fahrt bis zum Hoherodskopf. Dort hat man derzeit viel Platz, denn es waren nur wenige Rodler und Wanderer unterwegs.
Die Rodler waren mit ausreichendem Abstand auf der Bahn in Richtung Breungeshain oder an der ehemaligen Sprungschanze unterwegs. Für die Wanderer bot sich ein Rundweg im tief verschneiten Oberwald rund um den Funkturm an.
Langläufer bringen sich in Gefahr
Am Baumkronenpfad vorbei führt auch ein Weg zum Künanzhaus, eine ehemalige Forschungsstation der Justus von Liebig-Universität Gießen. Die Station wurde in den 1960ern vom damaligen hessischen Ministerpräsidenten Dr. August Zinn und dem Direktor des Zoologischen Instituts, Wulf Emmo Ankel, aus der Taufe gehoben. Unter der Leitung von Heinz Scherf wurde die Station zu einer Einrichtung, die europaweit Vorbildcharakter für ökologische Feldarbeiten hatte. Seit 1995 wird die Forschungsstation nur noch vereinzelt für Bestimmungsübungen genutzt.
Am Samstagmorgen zeigte sich vereinzelt auch einmal die Sonne und man hatte oft einen guten Fernblick in Richtung Frankfurt, Gießen, Marburg und den Taunus.
Vor Ort waren auch Mitarbeiter der Bergwacht vertreten, die sich nach Unfällen über oft lange Rettungswege beklagen. Das gelte zwar nicht bei den Rodlern, aber bei den Langläufern, denn diese seien nicht nur auf der offiziellen Loipe, sondern auch weitab davon auf der Strecke querfeldein unterwegs.
Hohe Präsenz zeigte auch wie angekündigt die Polizei, die gerade beim Einstieg am Loipenhaus am Taufstein oftmals auf die Einhaltung der Abstandsregeln hinweisen musste.