Vogelsbergkreis (pm). Linsen aus dem Vogelsberg? Ja - die gibt es - sogar in Demeter-Qualität - und zwar in Schwalmtal. Bio-Käse aus dem Vogelsberg? Gibt es auch - zum Beispiel in Altenschlirf. Bio-Eier kommen aus Lauterbach und Bio-Milch aus Ulrichstein. All das gibt es und noch viel, viel mehr: Textilien, Mehl, Bergmähwiesenhonig, Liköre, »Vogelsberger Reis«… - der Vogelsberg ist eigentlich reich an Produkten und Überraschungen. Aber wo kaufen? Von Hofladen zu Hofladen reisen - von Hersteller zu Hersteller?
Das ist vielen verständlicherweise nicht recht, zu umständlich, zeitraubend, und überdies müsste man viele Kilometer zurücklegen. In dieser Hinsicht liegt also noch einiges im Argen - eine bessere Vermarktung muss her, damit Produzent und Käufer besser zueinander finden.
Sinnvoll in diesem Zusammenhang ist das Kreieren der Marke »Vogelsberg Original«. Sie ist noch ein zartes Pflänzchen, aber es gibt einige Ideen und Initiativen, die sie wachsen und gedeihen lassen. Und viele sind aufgerufen, dabei mitzutun. Auch der BUND Vogelsberg findet »Vogelsberg Original« sehr unterstützenswert, denn es gilt: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Nicht nur Johann Wolfgang von Goethe hat die Richtigkeit dieses mittlerweile geflügelten Wortes erkannt. Die Bewohner des Vogelsberges machen sich zunehmend daran, die Stärken ihrer Region zu erkennen. Dies soll nicht als »Heimattümelei« missverstanden werden, sondern als Chance, Umwelt- und Naturschutz auf der einen und Wirtschaftlichkeit auf der anderen Seite miteinander zu verbinden.
Der Vogelsberg braucht sich nach Einschätzung des BUND wahrlich nicht zu verstecken, denn er habe viel zu bieten: idyllische Fachwerkorte, bezaubernde und abwechslungsreiche Landschaft, auch einige gute kulturelle Angebote. Aber nicht zuletzt sind es die Menschen, die mit Überzeugung und Leidenschaft Dinge schaffen, die die Region bereichern und ihr auch ein gewisses Gepräge geben können. Die Regionalmarke »Vogelsberg Original« sendet in diesem Zusammenhang ein sehr positives Signal.
Der BUND Vogelsberg befürwortet und unterstützt ausdrücklich die Bemühungen des Amtes für Wirtschaftsförderung und den ländlichen Raum des Vogelsbergkreises im Zusammenhang mit dieser Regionalmarke. Erfreulich ist, dass die Vermarktung regionaler Produkte zunehmend an Bedeutung gewinnt. Und das bezieht sich nicht nur auf die Bereiche Essen und Trinken. Gleichzeitig ist es wichtig, das Thema »Vermarktung regionaler Produkte« weiter publik zu machen, um das Bewusstsein der Öffentlichkeit dafür zu schärfen.
Noch ist es Zukunftsmusik, aber vielleicht ist es kurz- bis mittelfristig möglich, dass in jeder Großgemeinde des Vogelsberges eine Stelle zu finden ist, wo auch »Otto Normalvogelsberger« regionale Produkte erwerben kann, hofft der BUND. Also: »Raus aus der Nische ist angesagt!«, fordert der BUND
Sinnvoll für Klima und Arbeitsplätze
Und die Vorteile von »Vogelsberg Original« würden auf der Hand liegen. Da sei zunächst einmal der vergleichsweise hohe Anteil ökologisch erzeugter Lebensmittel - gut für Mensch und Natur. Schließlich sei der Vogelsberg Ökomodellregion und mit 22 Prozent ökologisch bewirtschafteter Anbaufläche führend in Hessen. Dann gebe es die kurzen Wege. Wenn Herstellung und Vertrieb von Produkten in der Region erfolgten, sei die CO2-Belastung für die Umwelt gering - in Zeiten der Klimaveränderung ein sehr wichtiger Faktor.
Und nicht zuletzt schaffe die Regionalvermarktung Wertschöpfung für die Region. Und das erfolge gleich in mehrfacher Hinsicht: natürlich monetär, aber auch in dem Sinne, dass eine Region im touristischen Kontext Konturen gewinne. Zudem sei die Schaffung neuer Arbeitsplätze vor Ort durch Regionalvermarktung durchaus möglich und deshalb nicht zu unterschätzen.
Der BUND Vogelsberg möchte sich dafür einsetzen, »Vogelsberg Original« bekannter zu machen. »Es gibt sie, die guten Produkte aus dem Vogelsberg«, schreibt der BUND. Und man sollte sie erwerben und konsumieren, denn nur so sei ihr Erhalt für die Zukunft gesichert - ein wichtiger Baustein für die Infrastruktur des Vogelsbergs.