Kürzlich traf man sich beim Kreisverband des Deutschen Roten Kreuz (DRK) Alsfeld, um den Einsatz des Betreuungszuges Revue passieren zu lassen und den Einsatz nachzubereiten. Kreisgeschäftsführer Thorsten Ellrich, der beim DRK auch für den Katastrophenschutz zuständig ist, hatte dazu die Führungskräfte des DRK-Kreisverbandes Alsfeld, die mit im Einsatz waren, in die Kreisgeschäftsstelle eingeladen. Allen voran Zugführer Timo Schneider aus Kirtorf, der diesen Einsatz geführt hat.
Schneider berichtete, dass zwischen dem Alarm und dem Ausrücken nach Rheinland-Pfalz nur rund vier Stunden lagen, in denen die Ehrenamtlichen Rotkreuzhelfer das Abrücken in den Einsatz mit ihren Arbeitgebern abklären, ihre Koffer packen und sich von ihren Familien verabschieden mussten.
Die Helfer sammelten sich dann am Dienstag, dem 20. Juli, gegen 18 Uhr mit den Einsatzfahrzeugen an der Hessenhalle in Alsfeld. Ebenfalls wurden zwei Notfallseelsorger mit in den Betreuungszug eingegliedert. Die Einsatzkräfte wurden vom Chef der Gefahrenabwehr des Vogelsbergkreises, Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland, persönlich in den Einsatz eingewiesen und verabschiedet.
Gegen 23 Uhr kam man in Rheinland-Pfalz in dem kleinen Ort Herresbach an. Hier gab es noch in der Nacht den Auftrag, mehrere Zelte aufzubauen, einige davon mit Heizung, eine entsprechende Notbeleuchtung sicherzustellen und auch Unterkünfte für die eigene Mannschaft zu errichten. Unter der Leitung von Frank Schäffer von der Verpflegungsgruppe des DRK Atzenhain wurde für die Einsatzkräfte Verpflegung vorbereitet und ausgegeben.
Das DRK Atzenhain hatte dazu aus seinen Lagerbeständen ausreichend Essen und Getränke mitgebracht. Am Standort Herresbach war es die Aufgabe, Ehrenamtliche verschiedener Hilfsorganisationen zu versorgen. Am Sportplatz waren rund 150 Sanitätskräfte mit Krankenwagen und Notfallseelsorger für die Hochwasserregion stationiert.
Einen Tag später wurde der Standort dann zum Nürburgring verlegt. Dort wurden die Einsatzkräfte zur Versorgung von THW, Bundeswehr und Feuerwehr mit eingebunden. Durch die Leitungen der beiden DRK-Kreisverbände Alsfeld und Lauterbach wurde in den Folgetagen Ablösung für das im Einsatz befindliche Personal organisiert. »Einige Helferinnen und Helfer haben spontan zugesagt, diese mussten dann aber wegen anderer Verpflichtungen wieder aus dem Einsatz ausgelöst werden«, erklärt Kreisbereitschaftsleiter Ulf Immo Bovensmann. »Es war immer wieder nötig, für Ablösungen zu sorgen.«
Am Samstag (24. Juli) wurde der Betreuungszug eins des Vogelsbergs zurückverlegt und in Mücke-Atzenhain in der Heimat begrüßt. Kreisbereitschaftsleiter Bovensmann dankte an dieser Stelle den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern auch im Namen des DRK-Kreisvorstandes sowie der Kreisbereitschaftsleitung aus Lauterbach. Ihm schloss sich der Kreisbrandinspektor im Namen des Landkreises an.
Der DRK-Kreisverband Alsfeld setzte im Rahmen dieses Katastrophenschutzeinsatzes insgesamt 29 Personen ein, dazu kamen noch mal sieben Personen aus dem DRK-Kreisverband Lauterbach.
Zugführer Timo Schneider lobte in dem Gespräch die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Einheiten, den verschiedenen Hilfsorganisationen sowie den Notfallseelsorgern.
DRK ist weiterhin im Einsatz
Das Deutsche Rote Kreuz ist aktuell noch im Katastrophengebiet mit Einheiten des Landesverbandes Hessen im Einsatz - so wird eine Großküche zur Versorgung mit Essen für 10 000 Menschen betrieben. Dieses Essen ist zum Teil für die vielen Helferinnen und Helfer, aber auch für die Menschen, die noch nicht wieder ein Dach über dem Kopf haben, beziehungsweise in ihren Wohnungen nicht kochen können, weil Wasser oder Strom fehlen. Mit im Einsatz sind auch Trinkwasseraufbereitungsanlagen des Deutschen Roten Kreuzes.
Aktuell kommt es im DRK-Kreisverband Alsfeld immer wieder zu Anfragen zu Sachspenden. Hierzu führte Kreisgeschäftsführer Thorsten Ellrich gegenüber der Presse aus, dass diese zum einen schon bei den örtlichen Roten Kreuzen angekommen sind und zum anderen noch nicht verwendet werden können. Er verwies daher auf den Spendenaufruf des Roten Kreuzes und bat um Geldspenden für die betroffenen Menschen.
Der DRK Kreisverband Alsfeld stellt mit seinen Bereitschaften neben dem ersten Betreuungszug auch den zweiten Sanitätszug des Vogelsbergkreises. »Dies sind alles ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die sich in ihrer Freizeit im Roten Kreuz einbringen«, sagt Andreas Fischer, der an dieser Stelle auch zum Mitmachen aufruft.
Auf der Webseite www.drk-alsfeld.de gibt es Informationen rund um das Thema Katastrophenschutz und die Möglichkeiten, sich ehrenamtlich beim DRK zu engagieren. Wer Interesse an der Mitarbeit im Katastrophenschutz im Rahmen des Roten Kreuzes hat, kann sich gerne unter Tel. 06631/919910 melden oder einfach eine E-Mail an info@drk-alsfeld.de schreiben.