11. April 2022, 20:45 Uhr

Verkehrsadern blockiert

11. April 2022, 20:45 Uhr
Demonstranten sitzen während einer Blockadeaktion der Protestgruppe »Letzte Generation« auf der A 66. FOTO: DPA

- Pendler hatten es schwer gestern: Aktivisten der »Letzten Generation« blockierten am Vormittag die Autobahnen 648 und 66 in Frankfurt. Die Länge der Staus bemaß sich in vielen Kilometern. Jeweils einige Dutzend Aktivisten setzten sich auf die Autobahnen und klebten ihre Hände mit Sekundenkleber fest. Schauplätze waren unter anderem die Miquelallee, Ecke Hansaallee, die A 66 in Höhe der Ginnheimer Landstraße sowie die A 66 zwischen der Ginnheimer Landstraße und Bockenheim. An der A 648 war unter anderem der Katharinenkreisel Schauplatz der Blockaden. Insgesamt gab es am Vormittag sieben solcher Aktionen. Die Verkehrsblockaden dauerten jeweils etwa eine Stunde, es waren je etwa ein Dutzend Aktivisten dabei.

Auf der A 66 etwa klebte die Aktivistin Melanie Guttmann. Ihre Aktion begründete sie mit den Worten: »Ich kann nicht weiter zusehen wie fossile Brennstoffe unser aller Leben zerstören. Trotzdem plant die Bundesregierung fossile Infrastruktur weiter auszubauen. Das ist fossiler Wahnsinn.«

Wie die Polizei mitteilte, wurden die Straßen durch die Polizei abgesperrt. Um die Festgeklebten vom Asphalt zu lösen, sei die Hinzuziehung von Ärzten erforderlich gewesen. Anschließend gab es für sie Platzverweise. Nachdem zwölf der Aktivisten der »Letzten Generation« der Aufforderung nicht nachgekommen sind, wurden sie ins Polizeigewahrsam gebracht.

Am Nachmittag ging es weiter. Diesmal waren nicht die Autofahrer, sondern zwei Bankzentralen das Ziel: Deutsche Bank und Commerzbank. Die »Letzte Generation«, eine bundesweite Organisation, deren Aktivisten jeweils auch bundesweit anreisen, hatte Frankfurt als Ziel erkoren, weil hier, im Zentrum der Finanzwirtschaft, auch die finanziellen Entscheidungen zugunsten der Investitionen in die von den Teilnehmern abgelehnten fossilen Energieträger getroffen werden. Große Ölfässer wurden die Treppen zur Commerzbank hinaufgeschleppt - um oben die Stöpsel herauszudrehen und große Mengen schwarzer Farbe die Treppe hinablaufen zu lassen. Andere nutzten farbgefüllte Feuerlöscher, um die Glasfassade der Bank zu kennzeichnen: Schlieren spritzten bis hoch über den Eingang. Vier der insgesamt zwölf Aktivisten setzten sich nebeneinander vor einem der Fenster auf den Boden. Ihre Handflächen versahen sie mit Sekundenkleber und pressten sie auf das Glas. Die »Letzte Generation« fordert den sofortigen Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Aktivisten hatten bereits im Februar eine Zufahrtsstraße zum Frankfurter Flughafen blockiert. Thomas J. Schmidt



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