Wiesbaden/Solms/Schwalmstadt - Die Hochwasserlage in Hessen hat sich etwas entspannt. Am Montag waren an 21 Pegeln die Meldestufen überschritten, wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in Wiesbaden mitteilte. Die Meldestufe 2 wurde demnach an fünf Stellen erreicht. Reichlich Wasser führten weiterhin insbesondere die Flüsse Lahn, Fulda und Eder, aber auch einzelne Gewässer im Kinzig- und Niddagebiet und im Taunus. Am Wochenende waren an mehr als 30 Pegeln in Hessen Hochwasser-Meldestufen überschritten worden, davon über zehnmal die Meldestufe 2.
An Main und Rhein stiegen dem HLNUG zufolge die Wasserstände zwar leicht, es bestehe aber keine Hochwassergefahr. Die Meldestufe 2 entspricht laut HLNUG einem »größeren Hochwasser«, das ufernahe Grundstücke überflutet und vereinzelt Keller überlaufen lässt.
Unterdessen darf nach einem Felssturz in Solms im Lahn-Dill-Kreis ein davon getroffenes Gebäude und die direkte Umgebung nicht betreten werden. Bei dem Vorfall am Sonntag sei insbesondere ein Anbau des Komplexes schwer beschädigt worden und gelte als einsturzgefährdet, berichtete der unter anderem für die Bereiche Bau und Ordnung zuständige Amtsleiter Alexander Germer. Die Felsbrocken hatten sich nach Angaben von Feuerwehr und Stadt wegen der starken Regenfälle gelöst. Diese krachten in die Rückseite des Gebäudekomplexes, der aus einer Doppelhaushälfte und einem Anbau mit Restaurant besteht. Verletzt wurde niemand. Die Höhe des Schadens war noch unklar.
Die Regenfälle haben zudem einen Erdrutsch an der A49 in Nordhessen verursacht. Die betroffene Fahrbahnseite gen Süden sei weiterhin gesperrt, teilte ein Polizeisprecher gestern mit. Zu dem Hangrutsch am nördlichen Ende des Autobahntunnels Frankenhain bei Schwalmstadt (Schwalm-Eder-Kreis) war es am Sonntag gekommen. Bauexperten seien mit der Suche nach der Ursache und der Festlegung eines Sanierungskonzeptes befasst. Der Autobahnabschnitt zwischen Neuental und Schwalmstadt war erst im Sommer 2022 freigegeben worden. dpa