Wiesbaden/Wetzlar - Die hessische Linke hat sich gegen Waffenlieferungen und für Verhandlungen für ein möglichst schnelles Ende des Ukraine-Krieges ausgesprochen. »Wir sind uns als Linke einig, dass der Überfall auf die Ukraine zu verurteilen ist«, sagte der Vorsitzende der Linksfraktion im hessischen Landtag, Jan Schalauske, am Samstag auf einem außerordentlichen Parteitag in Wetzlar. Die Folgen des russischen Angriffs seien schrecklich und verursachten »unendliches Leid«. Waffenlieferungen lehne er jedoch klar ab, sagte Schalauske: »Wir brauchen keine Waffenlieferungen, sondern einen Einsatz für Diplomatie und Verhandlungen.« Die Ablehnung des Sondervermögens von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr ist auch Bestandteil des Landtagswahlprogramms, das mit großer Mehrheit beschlossen wurde. Schalauske und die Co-Fraktionsvorsitzende Elisabeth Kula wollen sich bei einem Parteitag am 22. April als Spitzenkandidat und -kandidatin zur Verfügung stellen. Am 8. Oktober wird ein neuer Landtag gewählt. Derzeit sitzen neun Linke-Abgeordnete im Parlament. Nach Umfragewerten gilt es als unsicher, ob die Partei den Wiedereinzug in den Landtag schafft. Schalauske erklärte, seine Partei werde sich für die Schaffung von jährlich 10 000 Sozialwohnungen und einen öffentlichen Nahverkehr zum Nulltarif starkmachen. Zudem dürften Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge nicht in Privathände. Kula forderte »klare Kante« gegen rechts. dpa